Abwassertechnik – verschmutztes Wasser aufbereiten

9 Februar 2022
 Kategorien: Installateure, Blog

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Die Abwassertechnik beschäftigt sich mit Prozessen und Verfahren zur Aufbereitung von belastetem Wasser. Dies geschieht sowohl auf der technischen Ebene als auch in der Verwaltung und Protokollierung der Vorgänge. Verschmutzte Gewässer sind nicht nur ein Problem der Gegenwart. Für die Metropole London wurde beispielsweise das Jahr 1858 zu „the Big Stink“. Damals war die Themse so stark mit Unrat und Fäkalien belastet, dass der Geruch die direkt am Fluss gelegenen Häuser unbewohnbar machte. Die zu dieser Zeit hochmodernen Toiletten entließen das verschmutzte Wasser ungeklärt in den Fluss. Damals war London mit 2,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Welt.

Die Geschichte zeigt auf, dass die Abwassertechnik eine komplexe Angelegenheit ist. Sie beginnt beim Verursacher und endet, richtig angewendet, wenn aus Abwasser wieder Frischwasser oder Trinkwasser wird. Dazwischen finden sich je nach Art und Grad der Belastung sehr unterschiedliche Verfahren zur Abwasseraufbereitung. Sie alle sind Bestandteil der Abwassertechnik, beispielsweise bei Wandel Abwassertechnik Kanal- & Rohrreinigung GmbH. In einigen Ländern gibt es zudem das Berufsbild der Fachkraft für Abwassertechnik. Die Tätigkeit zählt zu den sogenannten Umweltschutzberufen und macht dabei einen wichtigen Teil aus.

In der Abwassertechnik beschäftigte Personen befassen sich mit Unterhalt, Wartung, Störungsbeseitigung und der Bedienung von Anlagen zur Abwasseraufbereitung. Einsatzgebiete hierbei sind kommunale und industrielle Kläranlagen. Während in kommunalen Kläranlagen das Abwasser aus den Entwässerungsnetzen einer Gemeinde oder einer Stadt aufbereitet wird, etwa durch biologische und mechanische Klärung sowie dem Entzug von Schwermetallen, geht es in einer Vielzahl von industriellen Abwasseranlagen um die Klärungsvorstufe zur Ableitung in die kommunalen Kläranlagen.

In Produktionsbetrieben, wie beispielsweise einem Unternehmen für Galvanik oder Pulverbeschichtung, fallen täglich große Mengen schwer mit Säuren, Laugen und Schlamm belasteter Abwässer an. Der Verschmutzungsgrad ist in der Regel so hoch, dass schon das Abwasser nur eines Betriebes die nächstgelegene Kläranlage überlasten würde. Darum sind Unternehmen, bei denen schwer belastete Abwässer in großen Mengen entstehen, per Gesetz verpflichtet, diese Abwässer bis zu einem gewissen Grad über eine eigene Kläranlage zu reinigen.

Die als Beispiel bei der Oberflächenbeschichtung eingesetzte Abwassertechnik umfasst unter anderem Absetzbecken, Ölfilter, Schlammpressen, verschiedene Arten der Pumptechnik sowie Regeltechnik zur Einstellung des pH-Wertes. Je nach Bedarf werden dem Abwasser zunächst bestimmte weitere Stoffe zugesetzt, etwa Flockungsmittel. Dieses Flockungsmittel bindet kleinere, im Abwasser schwebende Partikel zu größeren und schwereren Teilen zusammen, die im Absetzbecken auf den Grund sinken. Der so entstehende Klärschlamm wird in Kammerfilterpressen zu einem großen Teil vom Wasser getrennt und als fast trockener Presskuchen entweder weiter aufbereitet oder in externen Verbrennungsanlagen der Entsorgung zugeführt. Das nun partikelfreie Abwasser wird mittels Zugabe von Eisenchlorid oder anderen Chemikalien auf einen pH-neutralen Wert gebracht und kann so in das kommunale Entwässerungsnetz eingeleitet werden.