Was ist eine Abwasserhebeanlage?

13 Mai 2020
 Kategorien: Installateure, Blog

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Bei allen Grundstücks- und Gebäudeflächen, die an das Abwassernetz angeschlossen sind, ist es sehr wichtig, dass diese wirksam gegen die Folgen eines Rückstaus gesichert werden. Bei Räumen bei welchen die Entwässerung nicht über das natürliche Gefälle möglich ist, werden sogenannte Abwasserhebeanlagen, zum Beispiel von Köster Pumpen Joachim Köster GmbH, für die Entwässerung eingesetzt. Dies ist besonders bei Räumen, die unter der Rückstauebene liegen, wie Kellerräumen, der Fall. Weiterhin ist eine solche Hebeanlage nötig bei WCs, deren Oberkante weniger als 25 cm über der Rückstauebene liegt.
Die Rückstauebene ist der Punkt, bis zu welchem das sich zurückstauende Wasser maximal ansteigen kann. In vielen Fällen ist dieser Punkt mit der Straßenoberkannte gleichzusetzen. Dies ist aber für jede Gemeinde speziell geregelt. Für einen Rückstau kommen viele Ursachen in Betracht. Typische Ursachen sind sehr starker Niederschlag, Rohrbrüche oder auch Verstopfungen. Aber auch ein zu geringer Leitungsdurchschnitt, Reparaturarbeiten oder ein Pumpenausfall können zu einem Rückstau führen. Im Falle eines Rückstaus haben die Hebeanlagen dann die Aufgabe das aufgestaute Wasser wieder über die Rückstauebene zu befördern und so eine Überflutung der angeschlossenen Räume zu verhindern.
Bei den Hebeanlagen muss man zwischen drei verschiedenen Hebeanlagentypen unterscheiden.


Variante 1: Abwasserhebeanlagen für leicht verschmutztes, fäkalienfreies Wasser
Diese Hebeanlagen werden vorwiegend zum Heben von fäkalienfreiem Wasser über die Rückstauebene verwendet. Dieser Typ der Abwasserhebeanlagen wird im Gegensatz zu anderen Typen nur mit einem Deckel abgedeckt. Sonst ist die Funktionsweise ähnlich. Ab einem bestimmten Grauwasserstand, wir das Wasser durch die Pumpe über die Rückstauebene gepumpt.


Variante 2: Anlagen für fäkalhaltiges Wasser aus Urinalen und Toiletten
Derartige Hebeanlagen werden in Schächten innerhalb von Gebäuden oder in Abwasserschächten außerhalb von Gebäuden eingesetzt. Im Gegensatz zur Variante 1 ist der Abwasserbehälter bei diesen Anlagen gas- und wasserdicht verschlossen. Das Schwarzwasser wird hier über eine Druckrohrleitung über die Rückstauebene angehoben. Weiterhin verfügt der Abwasserbehälter über eine separate Entlüftung über das Dach.


Variante 3: Hebeanlagen für begrenzte Verwendung
Die Bezeichnung begrenzte Verwendung bezieht sich hier auf den Benutzerkreis. Dieser darf bei diesen Anlagen nur sehr überschaubar sein. Weiterhin muss ein weiteres WC zur Verfügung stehen, welches oberhalb der Rückstauebene liegt. Weiterhin muss sich die Anlage zusammen mit dem Gegenstand, der entwässert werden soll in einem Raum befinden. In den meisten Fällen kommen derartige Hebeanlagen zum Einsatz, wenn zum Beispiel Kellerräume nachträglich mit Sanitärbereichen ausgestattet werden und kein Platz für entsprechende Leitungen mehr ist. Handelt es sich um eine sogenannte Kleinhebeanlage, werden Toilettenpapier und Fäkalienreste durch ein Schneidwerk zerkleinert und dann abtransportiert. Eine Kleinsthebeanlage ist dann ausreichend, wenn nur eine sehr geringe Menge an Schmutzwasser anfällt. Dies kann zum Beispiel in Kellerräumen oder Lagern der Fall sein.